Liebe Leserin, lieber Leser,
das Motto „Stay at home” hat für Familien zwei Ebenen, die eine ziemlich große Herausforderung darstellen: Faktisch bleiben alle Familienmitglieder zu Hause – und das hat es eigentlich noch nie über längere Zeit gegeben: kein Schulalltag und kein Büro, keine Hobbies und Termine außer Haus – stattdessen Home Office und Home Schooling neben Haushaltsorganisation und Harmonieschwankungen. Emotional ist diese Nähe einerseits schön, weil Eltern ihre Zeit mal flexibler einteilen können, es weniger Termine außer Haus und mehr Möglichkeiten des Beisammenseins gibt. Andererseits sorgen das ständige „Aufeinanderhocken“ und „Nicht-aus-dem-Weg-gehen-können“ immer mal auch für Stress, Streit und schlechte Laune.
Da erscheinen die Medien oft als ein zusätzliches Reizthema: Nicht nur, dass die Corona-Nachrichten den ganzen Tag über alle Bildschirme fliegen und für Unsicherheit und Ängste sorgen. Die Lücken und Leerläufe im Tagesverlauf der Kinder werden augenscheinlich zu oft mit Fernsehen, Daddeln oder Chatten gefüllt. Es gibt Streit um die Geräte und die Nutzungszeiten, ganz abgesehen davon, dass auf einmal alle Routinen in punkto familiäre Mediennutzung in Frage gestellt werden.
Was also tun? Vielleicht hilft es zunächst einmal, sich als Familie zu besinnen, was eigentlich immer gut geklappt hat – und diese Rituale und Regeln beizubehalten. Gleichzeitig ist es wichtiger geworden, dass alle Familienmitglieder Zeit und Raum für sich haben – aber auch, dass die Familie exklusive, schöne Zeit miteinander verbringt. Das sollten immer auch medienfreie Momente sein, kann aber auch Zeit sein, die bewusst mit Medienangeboten für die Familie verbracht wird. Beispielsweise hat der Spieleratgeber NRW für die aktuelle, besondere Familiensituation eine Seite mit Vorschlägen für gemeinsame Multiplayerspiele zusammengestellt. Bei SCHAU HIN! gibt es eine Zusammenstellung von kreativen Vorschlägen für kleine Medienprojekte in der Familie. Und bei Webhelm finden sich Medien-Challenges für Groß und Klein. Diese und ähnliche Vorschläge unterstützen sicher dabei, von den Herausforderungen des aktuellen Familienalltags abzulenken und neue Puste für noch einige Tage oder Wochen mehr „Stay at home“ zu holen. Alles Gute für Sie!
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