zeitbegrenzte Superrabatte, extra Bonuspunkte und Friends-Aktionen: Wenn Kinder und Jugendliche online unterwegs sind, locken überall vermeintlich attraktive Kaufangebote, die locker mit dem Taschengeld bezahlt werden können. Dazu gehören nicht nur In-App-Käufe in Games, sondern auch Produkte, die von beliebten Influencer*innen empfohlen werden, oder vermeintlich günstige Fashionportale wie Shein oder Shopcider, die für angesagte Styles werben. Wer mit dem Trend gehen will und wer mitreden und dazugehören möchte, macht mit.
Auf der einen Seite haben Heranwachsende heute die Möglichkeit, vielfältige Onlinewelten zu erkunden, individuelle Interessen zu vertiefen und sich in sozialen Communities auszuprobieren. Für die jungen Marktteilnehmer*innen mit eigener Kaufkraft entwickeln sich vielfältige Handlungsspielräume und Probebühnen. Dadurch sind sie auf der anderen Seite schon früh kommerziellen Strategien der Marketing- und Werbewirtschaft ausgesetzt und stehen aus verschiedenen Richtungen unter einem enormen Druck: Verkaufsstrategien setzen auf Handlungsdruck zum Beispiel durch zeitliche begrenzte Aktionen, für finanziellen Druck sorgt der Wunsch, sich das auch leisten zu können, was man kaufen möchte – und mit dem mithalten zu wollen, was andere vielleicht mehr haben. Junge Menschen wünschen sich, als Teil einer Gemeinschaft glücklich und anerkannt zu sein, worüber ein emotionaler und sozialer Druck geschürt wird.
Gerade weil Kinder und Jugendliche die komplexen Mechanismen von In-App-Käufen, Influencer-Marketing oder Onlinewerbung noch nicht durchschauen und souverän entscheiden können, wofür sie Geld ausgeben, brauchen sie erzieherische Begleitung und Unterstützung. Für Kindergarten- und Grundschulkinder sollten Apps und Internetseiten mit Einkaufsoptionen tabu sein. Besser sind werbe- und shoppingfreie Angebote, bei denen keine persönlichen Daten angegeben werden müssen. Für ältere Kinder und Jugendliche rücken erklärende Gespräche, Erkundungen und Aushandlungen in den Mittelpunkt. Dazu gehört das gemeinsame Auswählen von Angeboten, aber auch das Besprechen von Herausforderungen und Risiken sowie das Festlegen von Regeln und No Go`s. Damit der Balanceakt zwischen Gewährenlassen und Beschützen besser gelingt, bieten Seiten wie Medien kindersicher sowie die Angebote von SCHAU HIN! gute Orientierung!