teilen heißt auch, sich zu kümmern – sharing is caring. Diese englische Redewendung funktioniert auch sehr gut, wenn es um unsere Aktivitäten in der Medienwelt geht. Bevor wir Informationen, Nachrichten und Bildinformationen sofort mit anderen im Netz teilen, bedenken oder kümmern wir uns auch um die Folgen für andere. Was löst das Teilen beim Gegenüber aus? Warum ist es uns so wichtig, etwas weiterzuleiten und wird es für andere tatsächlich nützlich und bereichernd sein?
Wir übernehmen Verantwortung für unser Verhalten in der Netzwelt und handeln so, dass es für unsere Familie, unsere Kontakte und für uns selbst angemessen ist. Unsere Kinder können von uns lernen, dass „sharing is caring“ eine Grundhaltung ist, um miteinander respektvoll und achtsam zu kommunizieren. Je eher wir beginnen, desto besser, denn es gilt Vieles für Kinder zu lernen, die altersbedingt mit Neugier gerne Dinge ausprobieren, sich mitreißen lassen oder spontan sowie emotional reagieren. Denn: Häufig können Kinder die Folgen ihres Handelns noch gar nicht abschätzen.
Als Eltern kümmern wir uns von Anfang an in so vielen Lebensbereichen unseres Kindes darum, dass alles gut läuft – deshalb auch in der digitalen Welt. Praktisch kann das u.a. bedeuten, dass wir die Kinderfotos vor fremden Blicken schützen, indem wir sie nicht öffentlich posten und auch die Fotos von anderen nicht einfach im Begeisterungssturm verbreiten – so ist späteren, unangenehmen Folgen vorgebeugt. Unserem Grundschulkind können wir bereits vermitteln, welches Risiko sich beim Teilen von Kettenbriefen ergibt. Mit unserem Kind im Teenageralter besprechen wir unerwünschte Bilder, Filme und Chats auf dem Smartphone und auch, was wir dagegen unternehmen können sowie Beauty-Filter, die die Wirklichkeit verändern und uns eine Scheinwelt vorgaukeln. Immer mit der Frage im Hinterkopf, was ergibt sich für uns und andere, wenn wir diese Inhalte teilen?
In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn Sie sich auch in Ihrer Familie mit darum kümmern, dass es Ihnen und anderen im digitalen Kontakt wohl ergeht.